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Glaube an Auferstehung als Voraussetzung für echtes Leben

Verantwortlicher Autor: Sergej Perelman Paderborn, 07.07.2024, 10:42 Uhr
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Kreuz vor Sonnenaufgang, Symbolbild für Auferstehung

Paderborn [ENA] Im Rahmen seiner aktuellen Vorlesungsreihe "Alles ist Gnade. Wege zum Römerbrief" handelt der Reformtheologe Dr. Eugen Drewermann in der 12. und 13. Vorlesung einen kardinalen Aspekt im Glaubensverständnis Pauli als auch seines Vorbilds Jesus von Nazareth ab - das Vertrauen, der Tod habe niemals das letzte Wort über unser Leben, sondern sei lediglich ein Durchgang vor die Augen der ewigen Liebe Gottes.

Eugen Drewermann deutet sowohl den Römerbrief als Ganzes als auch die zentrale christliche Vorstellung von der Auferstehung (12. und 13. Vorlesung) mithilfe seiner reformtheologischen Exegese, die vor allem existenziell geprägt ist, jedoch nicht ohne die Perspektive der Ewigkeit auskommt. Denn Jesus war nur deshalb in der Lage, der Wahrheit Gottes treu zu bleiben, argumentiert Drewermann, weil der Tod für ihn eben nicht der Tod war, sondern eine Öffnung in die Ewigkeit. Immer wieder hebt der Paderborner Theologe und Psychotherapeut hervor, dass Glaube sich nur als "eine Existenzmitteilung" verstehen lässt, womit er meint, dass Glaube die Energie in sich trägt, die persönliche Einstellung des Einzelnen grundlegend und im Kern zu verwandeln.

Nur wenn der Tod in unserer Vorstellung keine Bedrohung, keine Beendigung, keine Trennung, keine Begrenzung mehr darstellt, meint Drewermann, sondern durch die Orientierung an der Art Pauli und Jesu, ihn zu betrachten, sich als das darstellt, was er wirklich ist: der Durchgang, der uns hinüberführt vor die Augen der ewigen Liebe Gottes, die uns aufreifen lässt zu unserem wahren Sein, das nie mehr enden soll, kann ein Mensch seine diesseitige Existenz wahrhaftig, angstfrei und in Güte vollziehen, um das Himmelreich nicht auf den Sanktnimmerlandstag zu verlegen, sondern es im Hier und Jetzt mit seinen Geschwistern von Gott her beginnen zu lassen.

Diese inwendig zu verortende Erfahrung führt zu einer Auferstehung schon diesseits, weil alle bisherigen geistigen Normen und Grenzziehungen sich auflösen und das Herz des Menschen an Raum, Weite, Verstehen und Güte gewinnt. Dadurch räumt Eugen Drewermann mit der verstaubten Vorstellung aller christlichen Kirchen auf, das Himmelreich sei etwas, auf was wir warten müssen, bis Jesus irgendwann - wohlgemerkt 2000 Jahre ist nichts passiert - geschickt wird und uns befreit. Dieses Konzept, folgt man Drewermanns Ausführungen, ist blanker Aberglaube, der uns im Zustand von Ohnmacht und Lethargie verharren lässt.

Nein, ganz anders die existenzielle, transzendierende Perspektive von Drewermann: Es ist an uns, das Himmelreich, das sich inwendig vernehmen lässt, in dieser Welt der Angst, Lüge und des Mordens aufzuführen. Konkret heißt es z.B.: Jeder Kriegsvorbereitung, Kriegsrhetorik und jedem Krieg kategorisch und ein für allemal ein entschiedenes Nein! zu erteilen! Das, was die Kirchen sich leider nicht trauen, weil sie in der Nachfolge des Augustinus bzw. Luthers den Staat und den Krieg als Notverordnung Gottes auf Erden interpretieren und dadurch die unmissverständliche Botschaft Jesu verraten. Das Böse lässt sich nur durch Güte überwinden (Mt 5,39), liebt eure Feinde (Mt 5,44) und steck dein Schwert weg (Mt 26,52) - das ist das Ende des Militärs!

Es ist lohnenswert zum Thema Auferstehung auch die 12. Vorlesung in die Meditation miteinzubezehen: https://www.youtube.com/watch?v=uwbqfdtc7UY. Link zur 13. Vorlesung: https://www.youtube.com/watch?v=ulyFrC0iJ9M

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