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Gedanken zu Johannes Kepler

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 09.10.2021, 05:52 Uhr
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Wien [ENA] Johannes Kepler (1571-1630), deutscher Astronom und Mathematiker, lebte in einer äußerst schwierigen Zeit, in der die Unterscheidung zwischen Astronomie und Astrologie, zwischen Wissenschaft und Aberglaube noch nicht besonders scharf getrennt waren. Keplers erkenntnistheoretisches Streben war geprägt von einer Suche nach Wahrheit in der Wissenschaft um sie von einem alten und überkommenen Irrwahn loszureißen.

Obwohl ihm die Mathematik zuerst nur eine disciplina mentis war zur Vorbereitung auf ein theologisches Studium, sah er bald in den Gesetzen des Weltalls die Möglichkeit "Priester am Buch der Natur" zu sein. 1593 übersiedelte Kepler nach Graz, wo er als eines seiner ersten Amtsgeschäfte den steirischen Kalender mit astrologischen Vorhersagungen für die Witterung und Politik zu besorgen hatte. Diese Aufgabe machte er ungern und in vertrauten Kreise sprach er sich über die Nichtigkeit der Astrologie entschieden aus. Vielmehr hatte er in Anlehnung an die pythagoreische Lehre von der Harmonie der Sphären eine Theorie entwickelt, die die Einwirkung der kosmischen Strahlen bei der Geburt eines Menschen berücksichtigte.

Nichtsdestoweniger hat er in seinem ersten Kalender die Bauernunruhen in Österreich und den strengen Winter von 1593 vorausgesagt. Von 1615 an traf ihn die ganze Wucht des Hexenwahns seiner Zeit, als seine Mutter der Hexerei beschuldigt wurde. Nur mit größter Mühe, mehrfachen Reisen nach Württemberg und Einflussnahme in ihren grauslichen, haarsträubenden Prozess, konnte er sie gerade noch vor Folter und Scheiterhaufen bewahren. Auch als er nach Linz zurückkehrte, wo er als Landschaftsmathematiker arbeitete, wurden noch üble Gerüchte über ihn ausgestreut. Trotz aller dieser Widrigkeiten arbeitete Kepler unermüdlich. Seine Entdeckung der drei Planetengesetze machte aus dem dunklen mittelalterlichen Weltbild ein helles, dynamisches System.

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