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Patientenkolloquium rund um minimal-invasive Eingriffe ...

Verantwortlicher Autor: Universitätsklinikum Bonn (UKB) Bonn, 04.07.2019, 16:45 Uhr
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Bonn [ENA] Herzmedizin durch das Schlüsselloch. Patientenkolloquium des Universitätsklinikums Bonn rund um minimal-invasive Eingriffe bei Herzerkrankungen. Im Rahmen des regelmäßig stattfindenden Patientenkolloquiums „Uni-Medizin für Sie - Mitten im Leben“ lädt das Universitätsklinikum Bonn in Kooperation mit dem General-Anzeiger Bonn zu einem Informationsabend ein. Unter dem Motto

„Herzmedizin durch das Schlüsselloch – minimal-invasiv bei Herzerkrankungen?“ geben Vorträge einen Überblick rund um minimal-invasive und den Patienten schonende Eingriffe bei Herzkreislauf- und Herzklappenerkrankungen. Die kostenlose Veranstaltung findet am Donnerstag, 11. Juli, ab 18 Uhr im Hörsaal des Biomedizinischen Zentrums (BMZ), Venusberg-Campus 1, auf dem Venusberg statt.

Herzkreislauferkrankungen sind weiterhin die häufigste Krankheits- und Todesursache in Deutschland. Zahlreiche Neuentwicklungen in den letzten Jahren haben deren Behandlung deutlich verbessert. Neben Medikamenten steht insbesondere die immer schonender werdende minimal-invasive Therapie im Vordergrund. So werden bei einem verengten Herzkranzgefäß oder einem akuten Herzinfarkt im Katheterlabor über eine kleine Armarterie die Verengung oder Verstopfung am Herzen beseitigt und eine medikamentenbeschichtete Gefäßstütze eingesetzt. „Die heutige Behandlung des akuten Herzinfarktes und der schwerwiegenden koronaren Herzerkrankung mit modernen Katheterverfahren hat nahezu zu einer Halbierung der Sterblichkeitsraten bei diesen Patienten geführt“,

sagt Prof. Dr. Georg Nickenig, Direktor der Kardiologie am Universitätsklinikum Bonn. In schwierigen Fällen beispielsweise bei zahlreichen oder sehr komplexen Verengungen an den Herzkranzgefäßen reicht diese Katheter-Behandlung jedoch nicht immer aus. Dann ist ein herzchirurgischer Eingriff gefragt, der heute auch minimal-invasiv über sehr kleine „Schlüssellöcher“, teils roboterassistiert, durchgeführt werden kann. „Die Erholungsphase ist dann sehr kurz und fast mit der einer Katheter-Untersuchung vergleichbar“, sagt Prof. Dr. Hendrik Treede, Direktor der Herzchirurgie am Universitätsklinikum Bonn. - Herzklappen – noch eine Domäne der minimal-invasiven Herzmedizin -

„Das Bonner Herzzentrum spielt bei der minimal-invasiven Behandlung der Herzklappenerkrankungen eine weltweit anerkannte Rolle“, sagt Prof. Nickenig. Eine verengte Aortenklappe - ein sehr gefährlicher Herzklappenfehler - wird mittlerweile in der Mehrzahl der Fälle nicht mehr am offenen Herzen sondern mit der sogenannten TAVI-Technik behandelt. Dabei wird mittels Katheter die neue Klappe zusammengefaltet bis zum Herzen geführt und dort in der alten Klappe entfaltet. Zahlreiche Studien und die Neuentwicklung von immer besseren Techniken und Geräten, an denen die Ärzte am Bonner Herzzentrum maßgeblich beteiligt waren,

haben dazu geführt, dass diese TAVI-Eingriffe mit einem sehr geringen Risiko und einer sehr hohen Erfolgsrate von über 98 Prozent auch bei Patienten mit niedrigem OP-Risiko durchgeführt werden. Jedoch ist die TAVI Methode nicht für alle Patienten mit Aortenklappenstenose geeignet. Allerdings gäbe es auch hier gute Neuigkeiten so Prof. Treede: „Bei uns werden diese Patienten routinemäßig minimal invasiv operiert – unter Umgehung einer großen traditionellen Operationswunde.“

Am Bonner Herzzentrum werden auch Undichtigkeiten der Mitral- oder Trikuspidalklappen behandelt. Dabei stehen dem Herz-Team um Treede und Nickenig wie in kaum einem anderen Zentrum weltweit die verschiedensten Methoden zur Verfügung. Prof. Treede gehört zu den führenden herzchirurgischen Protagonisten der minimal-invasiven Mitral- und Trikuspidalklappenchirurgie. Hier kann das Bonner herzchirurgische Team mit kleinsten Schnitten unter Zuhilfenahme der 3D-Endoskopie-Technologie diese Herzklappen reparieren und so für eine sehr schnelle Besserung und Erholung der Patienten sorgen. Für viele, insbesondere ältere Patienten stellt jedoch ein katheterbasierter Eingriff die bessere Alternative dar.

Dies ist nicht nur der sogenannte MitraClip zur Behandlung von Klappenundichtigkeiten, sondern auch der Einsatz von Klappenringen oder sogar katheterbasierten Herzklappen-Ersatzverfahren ohne Operation am offenen Herzen. „Wir sind seit Jahren an der Entwicklung dieser neuen Techniken beteiligt und fühlen uns glücklich, dass wir zahlreiche, weltweite Studien sogar als führendes Zentrum hier in Bonn leiten und betreuen dürfen“, so Prof. Nickenig.

- Neubau des neuen großen Bonner Herzzentrums hat begonnen - Ein Ausdruck der Anerkennung der Bonner Herzmedizin ist die Bewilligung des Sonderforschungsbereiches „Aortenerkrankungen“ durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Prof. Nickenig fungiert als Sprecher für den Sonderforschungsbereich. Nicht zuletzt zeugt die neue Großbaustelle auf dem Venusberg von weiteren hervorragenden Möglichkeiten für die Behandlung herzkranker Menschen der Bonner Region und darüber hinaus.

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