Gegen das Vergessen- Vietnam- Gedenkstätte
Saigon [ENA] Die Cu Chi Tunnel befinden sich in der Nähe der südvietnamesischen Stadt Saigon, welche auch Ho-Chi-Minh-City genannt wird. Die Cu Chi Tunnel sind ein Tunnelsystem, in dem sich vietnamesische Partisanen während des Vietnamkrieges von 1960 bis 1975 versteckt hielten.
Sie wurden nach dem Kreis Cu Chi, welcher aus 20 Kommunen besteht und dem Verwaltungsgebiet von Saigon zugeordnet ist, benannt. Die ersten Tunnel in der Cu Chi Region wurden bereits vor dem Vietnamkrieg gebaut. Ab 1948 kämpften die ersten vietnamesischen Partisanen im Untergrund gegen die damalige Kolonialmacht Frankreich. Die Tunnel dienten nicht nur als Rückzug und zum Schutz, sondern auch als Versteck für Waffen und Vorräte.
Als die Amerikaner in den 1960er-Jahren in den zweiten Indochinakrieg, welcher heute als Vietnamkrieg bezeichnet wird, eingriffen, bauten die Vietkong ihr Tunnelsystem auf über 200 Kilometer Gesamtlänge aus. Sie errichteten dreistöckige Tunnelanlagen. Die Oberste lag etwa drei bis vier Meter unter der Erde und wurde hauptsächlich von den Soldaten genutzt. Die zweite Etage lag rund sechs Meter unter der Erde und diente als Unterschlupf für Kinder, ältere Menschen und verletzte Soldaten. Die unterste war rund acht bis zehn Meter unter der Erde und beherbergte Krankenhäuser und sonstige Heilstätten.
Die vietnamesischen Partisanen lebten die meiste Zeit ihres Lebens unter der Erde und haben somit ganze Städte mit Schulen, Lazaretten, Büros und Schlafgelegenheiten erschaffen. Die unterirdischen Gebäude waren durch Tunnel von circa 80 Zentimeter Höhe und 60 Zentimeter Breite verbunden. Auch einige Aufenthaltsräume sind nachgestellt worden. Diese wurden zwar für die Besucher der Anlage ausgebaut, dennoch erhält man einen guten Eindruck, wie die Vietkong hier gelebt haben. Gekocht wurde unter der Erde. Der Rauch, welcher durch das Heizen des Ofens entstand, wurde durch ein clever durchdachtes Abzugssystem einige Meter vom Aufenthaltsbereich entfernt nach draußen geleitet.
Trotz zahlreicher Versuche gelang es den Amerikanern nicht, die Tunnel zu zerstören. Sie versuchten es mit Giftgas, dem Fluten der Tunnel mit Wasser sowie Bomben und Chemiewaffen. Auch der Einsatz von sogenannten „Tunnelratten“ (amerikanische Spezialeinheiten zum Einstieg in die Tunnel) blieb schlussendlich ohne Erfolg. Die Vietkong gewannen den Krieg. Stellvertretend für viele Kriegsschauplätze in Vietnam steht das Massaker von Mỹ Lai. Es war ein Kriegsverbrechen US-amerikanischer Soldaten in Südvietnam, das 1968 während des Vietnamkrieges in dem Gemeindeteil Mỹ Lai des Dorfs Sơn Mỹ, genannt My Lai 4, begangen wurde. Bis heute hat sich noch kein Amerikanischer Präsident zu einer Entschuldigung durchringen können.